Fachkraft für Abwassertechnik

Abwasser – das hat doch was mit Kläranlagen zu tun, wo es so stinkt. Da soll man auch noch arbeiten?

Nein, Kläranlagen sind eben nicht Orte, wo es einfach nur so stinkt. Sie werden mit sehr viel Technik betrieben – und wenn Du dich für Technik interessierst, dann bist Du hier genau richtig.

Wo Technik im Einsatz ist, da muss der Mensch sie nämlich steuern und immer wieder nachprüfen, ob alles ordnungsgemäß läuft. Das gilt sowohl für die Kanalisation, die das Abwasser zur Kläranlage bringt, als auch für die Behandlung des Abwassers und des Klärschlamms, der bei der Reinigung anfällt.

Die Abwasserreinigung läuft in mehreren Stufen ab. Zunächst wird das Wasser mechanisch gereinigt. Das heißt: hier laufen physikalische Prozesse ab. Schmutzstoffe werden durch ihre Größe und durch ihre Schwere aus dem Wasser entfernt. Danach kommt die biologische Reinigung. Hier machen sich Bakterien über die verbliebenen Schmutzstoffe her. Manchmal muss man auch Chemikalien einsetzen, um Schmutzstoffe auszufällen. Zum Abschluss wird das Abwasser oft noch über eine Filteranlage geschickt, um letzte Verunreinigungen zu entfernen. Dann wird das gereinigte Abwasser in ein nahe gelegenes Gewässer eingeleitet. Kläranlagen dienen damit dem Schutz unserer Gewässer und der Umwelt. Der bei der Reinigung anfallende Klärschlamm wird in größeren Anlagen in Faulbehältern ausgefault, um Gas zu gewinnen, mit dem man Strom und Wärmeenergie erzeugen kann.

Fachkraft AT 1

All diese Prozesse müssen gesteuert und überwacht werden. Außerdem sind Proben von Abwasser und Klärschlamm zu nehmen. Diese müssen untersucht werden, und auch hier kommt die Fachkraft für Abwassertechnik zum Einsatz.

Das bedeutet: Wer diesen Beruf ergreifen möchte, sollte physikalisches Verständnis mitbringen und Interesse an Biologie und Chemie haben. Kenntnisse in Mathematik und Elektronik sind auch vonnöten. Manchmal müssen nämlich Berechnungen angestellt und festgelegte Tätigkeiten aus dem Elektrobereich ausgeführt werden.

Fachkraft für Abwassertechnik 1 vkl

Die Arbeit der Fachkraft für Abwassertechnik ist sehr praxisbezogen. Du arbeitest auf dem Leitstand oder draußen auf der Anlage selbst, an Faultürmen, in der Kanalisation, an Pumpwerken, Rückhaltebecken und im Labor.

Die Ausbildung dauert drei Jahre. Gelernt wird nicht nur auf den Anlagen des Wasserverbandes in Aachen, sondern auch in der Berufsschule, und zwar im Blockunterricht. Unsere Auszubildenden gehen jährlich 13 Wochen nach Gelsenkirchen zum Erhalt theoretischer Wissensgrundlagen und 5 Wochen nach Essen, wo praxisbezogen unterrichtet wird.Intensive und gründliche Prüfungsvorbereitungen sind fester Bestandteil der Ausblidung beim WVER.

Erforderlich ist der Hauptschulabschluss 10 mit guten Noten in Mathematik und Naturwissenschaften.

Mit dem Beruf kann man bei öffentlichen Wasserverbänden wie dem WVER, bei Kommunen, die eigene Abwasserreinigung betreiben, sowie bei Betrieben und Unternehmen arbeiten, die ihr Abwasser selbst reinigen.

Bei uns liegt die Ausbildungsvergütung bei 1.018,26 Euro im ersten Jahr, 1.068,20 Euro im zweiten Jahr und 1.114,02 Euro im dritten Jahr (Stand: ab März 2019).

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Wasserverband Eifel-Rur
Eisenbahnstraße 5
52353 Düren
Tel.: 02421 494-0
www.wver.de
kontakt@wver.de

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