Gewässer

Im Verbandsgebiet erstrecken sich ca. 2.500 km Fließgewässer. 1.900 km oberirdische Fließgewässer liegen derzeit im Zuständigkeitsbereich und der Unterhaltung des WVER.




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Der Verband sichert an diesen Gewässerstrecken die so genannte hydraulische Leistungsfähigkeit, also die Fähigkeit der Gewässer, Wasser auch schadlos abführen zu können. Dazu reinigt er die Gewässer von Unrat und Gegenständen, die die Qualität des Wassers gefährden oder zu einem unerwüschten Aufstau führen können. Außerdem befreit er Gewässer etwa dort von Bewuchs, wo diese durch bebaute Flächen führen, damit der Wasserabfluss nicht behindert wird. Dies kann etwa bei Hochwässern zu Überschwemmungen führen. Weiterhin säubert er regelmäßig Verrohrungen, durch die Gewässer geführt werden müssen, so etwa bei Straßenunterführungen oder Durchleitungen durch Ortslagen. Ebenso hält er Rechen frei, die vor Verrohrungen grobes Treibgut wie z. B. Äste aufhalten, damit der Durchlass nicht verstopft. Zum Gewässerunterhalt zählen auch Mahdarbeiten, denn intensiver Grünbewuchs führt zu einer Verengung und kann so das Gewässerprofil beeinträchtigen. Die Gewässer in der Zuständigkeit des Verbandes werden regelmäßig begangen, um Probleme festzustellen und zu beheben. Der Wasserverband Eifel-Rur unterhält in Linnich einen eigenen Bauhof, der unter anderem als Standort für Maschinen und Fahrzeuge für den Gewässerunterhalt dient und wo Einsätze koordiniert werden. Natürlich sind auch Hinweise aus der Bevölkerung willkommen, um kurzfristig eingreifen zu können!

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Abbildung 1: Die Gewässerunterhaltungsmaßnahmen umfassen auch das Entfernen von Unrat

 

Neben diesen Unterhaltungsmaßnahmen werden 53 Hochwasserrückhaltebecken und verschiedene Hochwasserschutzanlagen betreut. Weitere sind in Bau oder Planung. Hochwasserrückhaltebecken dienen dem ortsnahen Hochwasserschutz und funktionieren im Prinzip wie kleine Talsperren. Kommt es an einem Gewässer zu einem Starkregenereignis, das eine Überschwemmung einer Ortslage verursachen könnte, wird das Zuviel an Wasser in den Becken zurückgehalten; durch den Auslass der Becken passt nur eine unschädliche Wassermenge. Klingt das Hochwasser ab, entleeren sich die Becken nach und nach wieder, um für das nächste Hochwasser gerüstet zu sein.
Weitere Hochwasserschutzanlagen sind z. B. Verwallungen oder Schutzdeiche, die ebenfalls gepflegt und unterhalten werden.

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Abbildung 2: Hochwasserrückhaltebecken (Hier das HRB Konzendorf) schützen unterhalb liegende Ortschaften, wenn die Gewässer stark anschwellen

 

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit an den Fließgewässern ist auch der naturnahe Rückbau von Gewässerabschnitten. Favorisierte man in der Vergangenheit die schnelle Abführung von Hochwässern durch leistungsfähige, begradigte Gewässerprofile, was dann oft zu Hochwasserproblemen im Unterlauf der Rur bzw. an ihrer Mündung in die Maas führte, so will man heute den Wasserabfluss wieder verlangsamen und neuen Retentionsraum schaffen, in den sich Wasser kontrolliert einstauen kann. Durch diese "Wegnahme" von Wasser im Fluss können Hochwasserspitzen gekappt werden. Ebenso dient der naturnahe Rückbau der ökologischen Durchlässigkeit für Flora und Fauna im Fließgewässer und auch der Steigerung der Artenvielfalt in den Auenbereichen.

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Abbildung 3: Renaturierungen wie hier die eines Rurabschnitts bei Linnich-Körrenzig führen sowohl zu einer ökologischen Aufwertung als auch zu einem verbesserten örtlichen Hochwasserschutz