24.01.2014:
Extreme Stickstoffbelastungen aus dem Kanalnetz führten zur Überlastung der Kläranlage Heinsberg- Kirchhoven
Am vergangenen Mittwoch-Nachmittag kam es aufgrund einer unerlaubten Einleitung in das städtische Kanalnetz von Heinsberg zu einem extrem erhöhten Stickstoffgehalt im Zufluss der Kläranlage Heinsberg-Kirchhoven, die vom Wasserverband Eifel-Rur (WVER) betrieben wird. Obwohl die Anlage sofort auf ihre maximale Leistungsfähigkeit gefahren wurde, war die biologische Reinigungsstufe nicht mehr in der Lage, die weit über der Auslegungsbelastung zuströmende Stickstoffbelastung zu eliminieren. Dadurch kam es auch zu einem Abfluss von noch stark mit Stickstoff belastetem, gereinigtem Abwasser. Dieses gelangt zunächst in einen Flutgraben, der sich später mit dem Kitschbach zum Schaafbach vereinigt. Aus dem Schaafbach wird unter anderem Wasser in Richtung Niederlande entnommen, der Bach selbst mündet in die Rur. Im Flutgraben wurden aufgrund des starken Stickstoffeintrags einige verendete Fische gefunden. Ein Massensterben konnte jedoch nicht beobachtet werden. Ebenso besteht für die Grundwasserentnahme zur Trinkwassergewinnung im Raum Heinsberg keine Gefahr.
Die zuständigen Aufsichts- und Umweltbehörden wurden nach Feststellung der Situation durch den Verband direkt informiert und in die weiteren Schritte eingebunden. Die Suche nach dem Verursacher wurde aufgenommen. Der benachbarte Wasserverband in den Niederlanden wurde ebenfalls über die Situation informiert. Die Zuflusswerte zur Kläranlage haben sich inzwischen wieder normalisiert. Auch die Ablaufwerte zeigen eine deutlich sinkende Stickstoffbelastung in Richtung der vorgegebenen Grenzwerte.
Zur Ermittlung des Verursachers nimmt der WVER auch Hinweise aus der Bevölkerung gerne entgegen. Wer besonders auffällige Ereignisse im Bereich der Kanalisation beobachtet hat, kann diese jederzeit unter der Telefonnummer 024214940 oder der Mail-Adresse dem Verband melden.