24.03.2014:

Reges Interesse am Tag des Wassers auf der Kläranlage Düren

Viele Informationen zur Abwasserreinigung – Kritik an Neufassung der EEG-Umlage

In insgesamt sechs Gruppen, je drei für Erwachsene und drei für Familien mit Kindern, führten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wasserverbandes Eifel-Rur (WVER) am vergangenen Samstag am „Internationalen Tag des Wassers“ Gäste über die Kläranlage Düren. Dabei erfuhren diese so manches über die Reinigung des Wassers, aber auch über Energiegewinnung, denn das Motto des diesjährigen Wassertages lautete „Wasser und Energie.“

Diese werde nämlich auf der Kläranlage Düren aus dem anfallenden Klärschlamm gewonnen, erklärte Paul Larue, Verbandsratsvorsitzender und Bürgermeister der Stadt Düren, bei der Eröffnung des Aktionstags. In den drei großen, weithin sichtbaren „Eiern“ auf der Anlage werde Faulgas gewonnen, das in Wärme und Strom umgesetzt werde. „Zwei Drittel des Eigenbedarfs an Strom kann die Anlage bereits selbst decken“, so Larue.

Mit dem kontinuierlich anfallenden Schlamm könne man andere Energieressourcen schonen und sich zum Wohl der Gebührenzahler auch von steigenden Energiepreisen abkoppeln, assistierte Verbandsvorstand Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Firk. Die Bundesregierung wolle jetzt jedoch auch diese Eigenstromerzeugung in einer Neuauflage des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) mit einer Umlage belasten. Damit werde diese umweltfreundliche Energiegewinnung unnötigerweise verteuert. Und das, obwohl der Strom nicht gewerblich verkauft, sondern nur für den Eigenbedarf genutzt werde. „Allein für die Kläranlage Düren macht das bei einer Eigenerzeugung von mehr als 10 Millionen Kilowattstunden Mehrkosten über 600.000 Euro im Jahr zulasten der Gebührenzahler aus“, rechnete Firk vor. Dies könne dazu führen, so der Vorstand in Richtung Berlin, dass die energetische Klärschlammnutzung bestehender Anlagen nicht mehr wirtschaftlich sei und neue erst gar nicht mehr errichtet würden.

Nach diesem bundespolitischen Exkurs konnten die Besucher dann alles über die Abwasserreinigung erfahren. In der verbandseigenen Wasserschule wurden die Kinder altersgerecht durch entsprechende Erklärungen und Experimente in die Vorgänge auf der Kläranlage eingeführt. Die Führung über die Anlage selbst folgte dann dem Weg des Abwassers bis zum Ablauf in die Rur. Dabei erfolgt zunächst eine mechanische Vorreinigung durch Rechen und Sedimentationsvorgänge, bevor sich Bakterien über im Abwasser gelöste Stoffe hermachen. In der Nachklärung werden diese dann vom gereinigten Abwasser getrennt. Der bei der Reinigung anfallende Klärschlamm wird in die eiförmigen Faulbehälter verbracht, wo organische Anteile in Gas umgesetzt werden. Dieses wird in einem Blockheizkraftwerk durch Motoren in Strom und Wärme umgewandelt. Die nicht ausfaulbaren Bestandteile des Klärschlammes werden getrocknet und dann in einer anlageneigenen Verbrennungsanlage verbrannt.

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Bild 1: Verbandsratsvorsitzender Paul Larue begrüßt die ersten Gäste zum Beginn des Aktionstags auf der Kläranlage Düren

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Bild 2: Kinder mit Experimentiergerätschaften am Tag des Wassers in der WVER-Wasserschule

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Bild 3: Besuch auf dem Leitstand. Von hier aus wird die Kläranlage Düren gesteuert

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Bild 4: Beim Rundgang über die Kläranlage wurden die einzelnen Schritte der Abwasserreinigung erklärt

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Bild 5: Im Rechengebäude werden Grobstoffe aus dem Abwasser herausgefiltert