24.04.2014:

Gemeinsame Presseerklärung des Wasserverbands Eifel-Rur, Düren, und des Zweckverbands Entsorgungsregion West, Eschweiler

Die Verantwortlichen des Wasserverbandes Eifel-Rur (WVER) haben am 16.04.2014 zusammen mit den Gesellschaftern des Zweckverbands Entsorgungsregion West (ZEW) ein ausführliches Abstimmungsgespräch hinsichtlich einer möglichen Kooperation bei der zukünftigen Entsorgung des Klärschlammes geführt.

Einig waren sich die Teilnehmer, dass die Erwartungen, die durch eine frühzeitige Information der Öffentlichkeit entstanden sind, wohl nicht erfüllbar sein werden. Der Dürener Landrat Wolfgang Spelthahn hat in seiner Funktion als Verbandsvorsteher des ZEW nüchtern zusammengefasst: „Ich bin überzeugt, dass beide Verbände den Willen zur Kooperation haben und eine Kooperation grundsätzlich auch möglich ist, allerdings steht der WVER nicht unter Zeitdruck, so dass ich nicht erkennen kann, dass der WVER bereits 2018 eine Verbrennungslinie übernimmt.“

Der Vorstand des WVER, Prof. Dr. Wolfgang Firk, zeigte sich überzeugt vom Standort der Müllverbrennungsanlage Weisweiler, der mitten im Verbandsgebiet verkehrsgünstig für alle Entsorgungsaktivitäten des WVER liege. Professor Firk machte aber deutlich, dass es aufgrund fehlender gesetzlicher Vorgaben noch nicht gegenüber den Mitgliedern im WVER durchsetzbar sei, einen früheren Einstieg in eine Klärschlammmonoverbrennung in der MVA Weisweiler vorzuschlagen. Der Wasserverband ist außerordentlich daran interessiert, seine Mitglieder durch Gebührenstabilität vor weiteren Belastungen zu schützen. Dazu Professor Firk: „Wenn es technisch machbar und wirtschaftlich ist, sind wir zukünftig gerne bereit, unsere Klärschlämme thermisch in einer separaten Linie der Müllverbrennungsanlage Weisweiler zu verbrennen, ggf. müsste dazu aber die Anlage umgebaut werden.“

Die Teilnehmer verständigten sich darauf, eine gemeinsame Arbeitsgruppe aus den Fachleuten beider Verbände zu bilden, um die technischen und kommerziellen Randbedingungen einer Kooperation konzeptionell und zeitlich zu klären. In der Expertengruppe soll auch ein Vertreter eines Industrieunternehmens teilnehmen, der über einschlägige Verbrennungserfahrung verfügt. Ebenso werden technische Vertreter der MVA Weisweiler GmbH & Co. KG und der EGN als Mitgesellschafter in der Expertengruppe mitarbeiten.

Für die nahe Zukunft ist beabsichtigt, gemeinsam eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben, um die technischen, ökologischen, organisatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen einer Kooperation untersuchen zu lassen. Dazu der MVA-Aufsichtsratsvorsitzende, StädteRegionsrat, Helmut Etschenberg: "Wir haben viel technische und wissenschaftliche Kompetenz in der Region und sollten daher kurzfristig unsere Fachleute mit der herausfordernden Thematik befassen. Da es letztlich im Falle der Rechtsänderungen bei der Entsorgung der Klärschlämme um weitere Investitionen und damit auch um das Geld der Gebührenzahler geht, dürfen wir nicht leichtfertig Chancen verpassen,  die sich auf die Gebührenentwicklung auswirken werden. Den hohen ökologischen Standard unserer Abfallentsorgung wollen und müssen wir im Interesse der Umwelt weiter aufrecht erhalten.“ Die Initiative zu diesem Gespräch war vom Aachener Oberbürgermeister, Marcel Philipp, ergriffen worden, der derzeit Aufsichtsratsvorsitzender der AWA Entsorgung GmbH ist: „Nach diesem Gespräch habe ich noch stärker den Eindruck, dass wir gemeinsam auf dem richtigen Weg sind. Wir sind eigentlich ideale Partner, wir müssen nur noch technisch zueinander finden. Dabei lassen wir uns gerne von Experten unterstützen. Wir haben sowohl das Wohl unserer Gebührenzahler als auch die Umwelt fest im Blick. Es bleibt abzuwarten, welche Lösung die Experten für unser gemeinsames Problem finden.“

Der Aufsichtsrat der AWA Entsorgung GmbH hatte sich bei seiner letzten Sitzung am 28.03.2014 intensiv mit dem zukünftigen Weiterbetrieb der MVA Weisweiler beschäftigt und unter anderem die Geschäftsführung damit beauftragt, alle Lösungsansätze – auch in Zusammenarbeit mit dem WVER – auszuarbeiten.