Aufgabe des Staubeckens Heimbach
Das Staubecken Heimbach ist im eigentlichen Sinn keine Talsperre, sondern ein so genanntes Ausgleichsbecken. Seine Aufgabe besteht darin, den intermittierenden Beckenzufluss, der aus den Auslässen der Spitzenstromkraftwerke der Urft- und Rurtalsperre stammt, zu glätten. Diese beiden Wasserkraftwerke produzieren nämlich in der Regel nur dann elektrischen Strom, wenn im allgemeinen Hochspannungsnetz größere Bedarfsspitzen erwartet bzw. gemessen werden, was meist in den Vormittagsstunden der Werktage der Fall ist. In der übrigen Zeit stehen die Maschinen still und deshalb fließt zwangsläufig auch kein Wasser dem Staubecken zu. Der Nutzraum des Staubeckens wird also bei Betrieb der Kraftwerke innerhalb weniger Stunden mit Wasser angefüllt. Danach wird das Stauvolumen dosiert in der Weise abgelassen, dass der Unterlauf des Flussbettes der Rur durchgängig mit einer Wassermenge beaufschlagt ist, die den ökologischen Anforderungen des Fließgewässers und den Bedarfsanforderungen der industriellen Nutzer sowie anderen Ansprüchen (z. B. Rohwasserentnahmen für Trinkwasser etc.) genügt.
Abbildung 1: Luftaufnahme des Staubeckens Heimbach
Allgemeine Angaben
Das Absperrbauwerk

Technische Daten zum Absperrbauwerk
Historisches
Man hatte schon in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts erkannt, dass mit dem täglichen Auf und Ab der Wasserführung nicht nur Sicherheitsrisiken verbunden waren, sondern auch die mit dem Bau der Urfttalsperre verfolgten Ziele auf Grund des Diktats der sich rasch entwickelnden Stromwirtschaft teilweise konterkariert wurden.
Weil zur gleichen Zeit das große Talsperrenprojekt der Rurtalsperre, der ebenfalls ein Spitzenstrom-Wasserkraftwerk angeschlossen werden sollte, schon angedacht und entsprechende Gutachten ausgearbeitet wurden, war der Bau des Staubeckens Heimbach quasi Voraussetzung für die weitere optimale wasserwirtschaftliche Entwicklung der Eifel-Rur.
Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, wenn trotz der vergleichsweise schlechten politischwirtschaftlichen Lage Bauwerke und Nebeneinrichtungen realisiert wurden, die auch heute noch Bestand haben.
Die in die Wehranlage des Staubeckens eingebundene bewegliche Fischbauchklappe in den Abmessungen 5,5 m x 18,0 m war damals die größte ihrer Art in Europa und muss auch heute einen Vergleich sicher nicht scheuen.
Betriebsweise des Staubeckens Heimbach
Das Staubecken Heimbach wird als Unterbecken der Urfttalsperre und der Rurtalsperre Schwammenauel nach einem einheitlichen Plan zum Tages- und gemeinsam mit dem Staubecken Obermaubach zum Wochenausgleich des ungleichmäßigen Abflusses aus den Spitzenstrom-Wasserkraftwerken dieser Talsperren herangezogen.
Die wasserwirtschaftliche Steuerung des Talsperrensystems der Nordeifel hat genau genommen ihren faktischen Schwerpunkt hier an der Stauanlage des Staubeckens Heimbach, was nicht zuletzt auch darin begründet ist, dass die streckenweise künstlich getrennten Ströme von Urft und Rur im Stauraum des Ausgleichsbeckens wieder zusammengeführt werden.